CDU- und FDP-Landtagsabgeordnete besichtigen VW-Standort auf dem ehemaligen Karmann-Gelände in Osnabrück

Volkswagen Osnabrück – eine politische Entscheidung mit wirtschaftlicher Vernunft

Als Christian Wulff 2003 Ministerpräsident wurde, war Karmann noch ein solventes Unternehmen, das einige Tausend Mitarbeiter beschäftigte. Wohl niemand hätte damals daran gedacht, dass im Jahr 2012 das Volkswagenzeichen das Bild in den ehemaligen Produktionsstätten des früheren Osnabrücker Cabrio-Spezialisten beherrschen würde.

Für Osnabrück und Umgebung jedoch war die Übernahme der Produktionsanlagen durch VW ein Glücksfall, wie auch der Arbeitskreis Wirtschaft von CDU- und FDP-Landtagsfraktionen bei seiner Besichtigung feststellte. Die Landtagsabgeordneten um Arbeitskreissprecher Ernst-August Hoppenbrock und die örtlichen Abgeordneten Anette Meyer zu Strohen und Gabriela König überzeugten sich selbst von der beeindruckenden Arbeit am neuen Osnabrücker VW-Standort.

Mittlerweile finden hier wieder 1800 Menschen aus Osnabrück und der Region Arbeit. Zu Hochzeiten von Karmann waren über 7000 Menschen am Standort beschäftigt, damals aber auch mit viel weniger automatisierten Produktionsprozessen. Personalleiter Thomas Franke ist deshalb froh, überhaupt schon wieder so viele Mitarbeiter anstellen zu können. Dabei kann er auf eine weiter steigende Tendenz verweisen, die gerade ehemaligen „Karmännern“ zugutekommt: Sie stellen rund 90% der jetzigen VW-Belegschaft in Osnabrück.

Die Politiker interessierte aber natürlich auch die Frage nach der Situation von den 350 Leiharbeitern, die im Werk Osnabrück eingesetzt werden. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gerhard Schrader konnte die Landtagsabgeordneten jedoch beruhigen. So kommen die Leiharbeiter bei VW Osnabrück alle von einer VW-eigenen Tochtergesellschaft. Darauf ist auch Betriebsrat Schrader stolz: „Bei uns wird ihnen ein ordentlicher Stundenlohn von 13,34 Euro pro Stunde gezahlt.“

In Osnabrück funktioniert zudem ein Leitgedanke, der eigentlich hinter der Leiharbeit steht: Der Personalaufbau wird ausschließlich über die ohnehin schon im Werk eingesetzten Leiharbeiter vollzogen. Wer also hier als Leiharbeiter tätig ist, hat also Chancen, auch in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis bei VW übernommen zu werden.

Dabei weiß man in Osnabrück auch, dass die weit über 2000 Arbeitsplätze aus Stammbelegschaft und Leiharbeitern keine Selbstverständlichkeit sind. „Diesen Standort mit allen seinen Arbeitsplätzen haben wir vor allem Christian Wulff zu verdanken!“, so Schrader. Die Osnabrücker beweisen jedoch, dass dieser politischen Entscheidung auch wirtschaftliche Vernunft innewohnte, denn „natürlich müssen wir wirtschaftlich fertigen“. Wie leistungsfähig das Werk ist, bewies man bereits mit dem VW-Debüt, indem man das Golf-Cabrio in Rekordzeit konzipierte und so deutlich machte, dass Volkswagen Osnabrück für das Unternehmen auch wirtschaftlich ein Gewinn ist.

Eine Einschätzung, die man im Arbeitskreis der Regierungsfraktionen teilt. „Es ist schön zu sehen, dass sich der politische Einsatz für das Werk in Osnabrück gelohnt hat – und es ist beeindruckend, was die Angestellten hier seit Anfang 2010 aufgebaut haben!“, so der CDU/FDP-Arbeitskreis. Und die nächste beeindruckende Überraschung ist bereits geplant: Bald sollen in Osnabrück nicht mehr nur Volkswagen gebaut werden: Neben dem bisher produzierten Golf Cabrio soll in naher Zukunft auch der Porsche Boxster aus der Hasestadt rollen und damit ein neues Kapitel in der Osnabrücker Auto-Tradition beginnen.

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